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Was erwartet Anleger im Jahre 2022?

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

wir leben weiterhin in Zeiten von Null- bis Minuszinsen. Die Inflation tut ihr Übriges, um das Kapital zu mindern. Und eine Änderung ist nicht in Sicht. Aussitzen ist keine Lösung, wohl aber weiterhin „Investieren statt Sparen!“

 

„Aktien erschienen attraktiv trotz hoher Bewertung – Festverzinsliche und Edelmetalle könnten unter Druck geraten - wir empfehlen für 2021 aktiennahe Investments mit aktiver Wertabsicherung“. So lautete der Untertitel unseres Ausblicks für 2021. Zudem gingen wir Ende 2020 davon aus, dass bis Ende des zweiten Quartals in den großen Industrienationen die Bevölkerung in so hohem Maße durchgeimpft sei, dass wieder ein Leben ohne Einschränkungen möglich ist. Zudem erwarteten wir, dass die neue US-Regierung entschlossene und massive fiskalische Maßnahmen umsetzt, die im Konzert mit den Aktivitäten der Eurozone und der anderen großen Volkswirtschaften wirkungsvoll genug sei, um die (meisten) Unternehmen zu retten und einen massiven Wiederaufschwung der Weltwirtschaft einzuläuten. Am Rentenmarkt würde eine Entspannung im Thema Covid bedeuten, dass die relative Attraktivität der sicheren Häfen schwindet, weil nicht mehr gebraucht. Das hieße, steigende Renditen bei den langen Laufzeiten – die kurzen werden von den Notenbanken unten gehalten. Hochrentierliche Titel niedrigerer Bonität könnten hingegen von Umsteigern als Alternative gesucht werden. Industrierohstoffe dürften von einem globalen Investitionsschub profitieren. Edelmetalle hingegen könnten im Lauf des Jahre 2021 zunehmend darunter leiden, dass/wenn die Renditen für die um die Gunst als „ultimativen sicheren Hafen“ konkurrierenden Top-Bonitäten wie z.B. deutsche und US-Staatsanleihen deutlich ansteigen. Als mögliche Risiken deklarierten wir die geopolitischen Krisenherde Iran-Israel und das Südchinesische Meer, eine aggressive und Impfstoff resistente Covid-Mutation und ein Anstieg der Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf über 1,75%. Knapp 12 Monate später können wir festhalten, dass die Jahresprognose fast 1:1 eintrat. Die aufgezählten Risiken sind heute sogar noch realer als zur Jahreswende 2020/21. Lediglich den potenziellen Anstieg der USRenditen hatten wir überschätzt.