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apano: Diskussion um Schattenbanken ist verlogen

Hinter Schattenbanken stehen in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem Hedgefonds. Aus Sicht von apano werden diese damit erneut instrumentalisiert.

Dortmund, 15. Juni 2012 – Hinter Schattenbanken stehen in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem Hedgefonds. Aus Sicht von apano werden diese damit erneut instrumentalisiert.  

Die Entscheidung von Politik und Aufsicht, Schattenbanken in Zukunft zu regulieren, wird vom Hedgefondsanbieter apano begrüßt. Eine derartige Regulierung könne dazu beitragen, das weltweite Finanzmarktsystem zu stabilisieren, heißt es bei dem Dortmunder Finanzdienstleister. „Die derzeitige Diskussion um Schattenbanken stigmatisiert allerdings Hedgefonds erneut zu den bösen Buben des Finanzmarkts und ist daher verlogen“, betont Markus Sievers, geschäftsführender Gesellschafter von apano. In der öffentlichen Wahrnehmung bilden diese den größten Teil des Schattenbanksystems, hinter dem laut Financial Stability Board (FSB) 2011 ein Volumen von grob 46 Billionen Euro stand. Hedgefonds verwalten weltweit laut Branchendienst HFRI im 1.Quartal 2011 allerdings lediglich 2,1 Billionen US-Dollar und machen so nur 3,6 Prozent des Schattenbankvolumens aus. Dieser Anteil verringere sich weiter vor dem Hintergrund, dass nicht alle Hedgefonds Tätigkeiten ausführen, die dem Schattenbanksystem zuzurechnen sind.  

„Es ist Zeit, die Diskussion um Schattenbanken auf eine Sachebene zurückzuholen und die wahren Fakten zu beleuchten, anstatt diese auf Hedgefonds zu reduzieren“, so Sievers. Das Thema Regulierung sei viel zu ernst, als dass es dem Populismus ausgeliefert werden dürfe.

Zu den Fakten gehört: Schattenbanken sind einem Bericht des FSB von Oktober 2011 zufolge  Einrichtungen der Kreditvermittlung, an der Unternehmen und Tätigkeiten außerhalb des regulären Bankensystems beteiligt sind. Dazu zählen Zweckgesell-schaften, die Liquiditäts- und/oder Fristentransformationen durchführen, Geldmarktfonds sowie Investmentfonds, die Kredite zur Verfügung stellen oder mit Fremdmitteln arbeiten. Im Bereich Investmentfonds werden in Europa einige Aspekte des Schattenbankwesens bereits in der AIFM-Richtlinie (Alternative Investment Fund Managers Directive) behandelt. Und auch Hedgefonds werden durch diese Richtlinie einer Aufsicht unterstellt und damit ein großer Teil ihres Volumens kontrolliert. Darüber hinaus schließt das Schattenbank-system Finanzierungsgesellschaften und Wertpapierhäuser mit ein, die Kredite oder Kreditgarantien bereitstellen oder Liquiditäts- und/oder Fristentransformationen durchführen, ohne dabei der gleichen Regulierung zu unterliegen wie Banken, sowie Versicherer und Rückversicherer, die Kreditprodukte ausgeben oder garantieren.

Sievers mahnt auch zu einer ehrlicheren Diskussion um die Einführung der Finanztransaktionssteuer an. Insbesondere die Behauptung, mit dieser Steuer würden die Verursacher der aktuellen Krise zur Kasse gebeten, sei auf allen Ebenen eine Falschbehauptung. Weder seien die Finanzmärkte Auslöser der Krise noch würden die Banken und Fondsgesellschaften durch die Finanztransaktionssteuer einen wirklichen finanziellen Beitrag leisten, da die Kosten der Steuer am Ende doch auf Anleger und Sparer abgewälzt würden. 

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